Düngemittelfabrik
Krisztian Kovacs
Die Herausforderung
Umfassendes Prangl-Equipment in Ungarn im Einsatz
Für einen ungarischen Düngemittelhersteller entsteht derzeit gerade eine Anlage zur Granulation von Ammoniumnitrat. Der bestehende Unternehmensstandort in Pétfürdö (Ungarn) wird daher entsprechend erweitert. Das Werk soll ab Herbst 2016 täglich 1 550 Tonnen Ammoniumnitrat sowie 1 960 Tonnen Calcium-Ammoniumnitrat granulieren. Prangl unterstützt bei diesem Großprojekt nahezu exklusiv mit Arbeitsbühnen, Mobilkränen und Teleskopstaplern.
Unsere Lösung
Teleskopkrane, Teleskopstapler und Arbeitsbühnen vor Ort
Zu tun gibt es für Prangl sowohl im Bereich der Fertigung und Montage der Rohrleitungen und deren Halterungen als auch bei der Montage von ca. 75 Apparaten mit einem Gesamtgewicht von rund 1 200 Tonnen. Diese Projektphase startete für Prangl im Jänner 2016. Die letzten Einsätze werden im September/Oktober 2016 stattfinden. Die ersten Apparate und Rohrleitungen wurden mit Teleskopkranen mit Hubleistungen zwischen 100 und 350 Tonnen verhoben. Für das Montageteam sind zusätzlich laufend 4 Tonnen und 6 Tonnen Teleskopstapler sowie 20 Meter Diesel-Arbeitsbühnen und 10 Meter Elektro-Arbeitsbühnen im Einsatz.
400 Tonnen Raupenkran für schwere Hübe
Im April/Mai 2016 standen die schweren Hübe am Programm. Eine Rohrbrücke innerhalb der Düngemittelanlage mit einer Durchfahrtshöhe von 4,8 Meter machte es erforderlich, dass sechs der acht eintreffenden Apparate überhoben werden mussten. Herausfordernd waren die beengten Platzverhältnisse und ein knapper Zeitplan. Für das Überheben der Rohrbrücke kam ein 400 Tonnen Raupenkran mit 66 Meter Haupausleger und einem Superliftgegengewicht von 200 Tonnen zum Einsatz. Mit Einzelgewichten von 112 Tonnen bzw. 80 Tonnen und Gesamtlängen von knapp 23 Meter waren die schwersten Hübe die beiden Teile des Absorptionsturms.
Aufwändiger Auf- und Abbau des Großkranes
Ebenso anspruchsvoll war das Verheben des Process-Gas-Coolers mit einem Gewicht von 93 Tonnen, einem Durchmesser von 5,8 Meter und einer Höhe von 5,4 Meter. Aufgrund der engen Platzverhältnisse war das gesamte Team auch bei der Zwischenlagerung der acht Apparate gefordert. Unter Mithilfe eines 350 Tonnen und eines 160 Tonnen Teleskopkrans wurden alle Komponenten noch am selben Tag – wie geplant – an ihren definierten Plätzen abgelegt. Anschließend wurde der Raupenkran von der Rohrbrücke auf das Baufeld Nord übersiedelt. Da ein Verfahren nicht möglich war, musste der Großkran komplett abgebaut und wieder neu aufgestellt werden.
Professionelle Alternativlösung sicherte das Komplettkonzept
Auf der Nordseite wurden dann die ersten drei Apparate verhoben, ehe der Krangigant im voll aufgebauten Zustand auf die Ostseite des Baufeldes umgestellt wurde. Aufgrund zwischenzeitlich unterirdisch verlegter Rohre, die absolut keine Bodenpressung zuließen, wurde in einem kurzfristig anberaumten Lokalaugenschein nach einer Alternativlösung gesucht, um die drei vorgesehenen Apparate auf dem Baufeld Ost auch wirklich verheben zu können. Die Experten von Prangl hatten auch für dieses spontan aufgetretene Problem einen Plan. Das Komplettkonzept konnte also weiterhin verfolgt werden.
Tandemhub durch zwei Krangiganten
Nach Beendigung dieses Projektschrittes wurde der 400 Tonnen Raupenkran – wieder in voll aufgebautem Zustand – zurück zur Nordseite verfahren, wo nun im Tandemhub mit einem 350 Tonnen Teleskopkran die beiden Teile des Absorptionsturm aufgedreht und verhoben wurden. Für die finalen Montagearbeiten wurde ein 100 Tonnen Teleskopkran mit Mannkorb hinzugezogen. Unter der aktiven Mithilfe des gesamten Prangl-Teams konnten die geplanten Arbeiten bisher schneller als veranschlagt und zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten abgewickelt werden.
Vorbildliche Zusammenarbeit des internationalen Prangl-Teams
Die Zusammenarbeit der ungarischen und österreichischen Kollegen klappte hervorragend und war schlussendlich ausschlaggebend für die erfolgreiche Komplettierung der bisherigen Arbeitsschritte. Der nächste große Einsatz ist für Ende Juni 2016 mit dem Verheben des Compressor-Trains (92 Tonnen Gesamtgewicht) geplant. Auch hier wird der 400 Tonnen Raupenkran mit 90 Meter Hauptausleger und einem Superliftgegengewicht von 240 Tonnen eingesetzt werden.